Ergebnisse WIS-WSP-WT
1. Vorbereitungsphase
- Analyse der Phasen des Innovationsprozesses in Beziehung zum Produktlebenszyklus
- Analyse der Stellung des Faktors Wissen im Innovationsprozesses mit dem Schwerpunkt auf Produktentwicklung
- Untersuchung zum Stand der Erschließung und Bereitstellung von Wissen im Produktentwicklungsprozess
- Konstituierung des projektbezogenen Beirates
2. Firmenspezifische Analyse
2.1 Substitution im Innovation-/Produktionsentwicklungsprozess
Innovation-/Produktionsentwicklungsprozess zielt auf Substitution hin:
- Welche Technologien stehen zur Verfügung?
- Welche Potenziale bestehen innerhalb von Werkstoffgruppen?
- Sind bereits Werktstoffmodifikationen ausreichend?
- Welche Randbedingungen sind bei der Substitution im konkreten Fall zu berücksichtigen?
Entwicklung von Kriterien im Substitutionprozess
- Werkstoffauswahl = Produktanforderung → Baugruppenanforderung → Bauteilanforderung → Werkstoffanforderung
- Fragenkatalog/Matrix zur Identifikation der Werkstoffanforderungen unter erzeugnisspezifischen Gesichtspunkten
- wichtiger Aspekt: Preis, Lieferkapazität und Verfügbarkeit
- Anwender einer Substitution ist der Konstrukteur
Grundkriterien für Substitution
- Bauraum (Zerklüftung, Wanddicke, Größe)
- Fertigungstechnologie (Stückzahl, Verfügbarkeit, Preis, Entwicklungsbedarf)
- Umgebungsbelastung (Korrosion, Temperatur, Steinschlag)
- Fertigungsverfahren (Urformen, Umformen, Schweißen)
- Optimierungsziel (Gewicht, Kosten, Bauraum, Steifigkeit, Festigkeit)
Bedarfsanalyse der Anforderungen an Materialdaten bei der Anwendung in anwendungsorientierter Simulation (z. B. Crashsimulation) und Verfahrenssimulation (z. B. Gießtechnologien)
- Leicht handhabbares Werkzeug zum Werkstoffvergleich
- Spezifische Kennzahlen für relevante Berechnungs- und Simulationsverfahren
- Schwerpunkt wurde auf FVK-Werkstoffe gelegt
2.2 Schwerpunkt FVK-Werkstoffe
Modul FVK
- Strukturierung der Werkstoffgruppe FVK-Werkstoffe und Integration in WIAM® METALLINFO
- Generierung eines belastbaren Datenpools für FVK-Werkstoffe
- statische und dynamische Festigkeitsprüfungen, physikalische Prüfungen
- Erzeugung eines definierten Wissensstand
- Ergänzung der Datenbasis durch ein Wissenstool FVK-Werkstoffe
Wissenstool FVK-Werkstoffe
- Erarbeitung eines Nachschlagewerk für FVK für Nicht-Fachleute
- Nachschlagewerk als umfassender Wissensspeicher FVK
- Begleitbuch für FVK-Modul
- Bereitstellung in elektronischer Form und als Handbuch
- Referenzierung auf relevante Kapitel im Modul FVK
Nutzerkreis des FVK-Moduls
- FVK als sinnvolle Erweiterung für Automobilindustrie, Luftfahrt, Schienenwesen, Lieferanten
- potenzieller Nutzer 1: mit Zugang zum Werkstoff (Produktion, Hersteller mit Entwicklungspotenzial)
- potenzieller Nutzer 2: ohne Zugang zum Werkstoff (Statiker, Ingenieurbüros)
3. Konzeptphase
3.1 KMU-gerechte Zugangssysteme
- Bereitstellung nutzerorientierter Profile
- Neutrales Eingabefeld für Suchoptionen
- Entwicklung anwenderorientierter Schnittstellen
- Erstellung einer Prüf- und Datenrichtlinie für die Anforderungen der Daten zur Integration in WIAM® METALLINFO
3.2 Integration von FVK-Daten in WIAM® METALLINFO
- Erzeugung repräsentativer FVK-Werkstoffdaten
- Anforderung: Zuordnung, technologischer Ursprung, eindeutige Prüfdaten
- Überschaubare Anzahl von Prüfdaten in Form von Summen- bzw. Mittelwertskurven (ca. 20 Punkte pro Kurve)
- Interpretationshilfe: Angabe mit welchen Daten, mit welcher Kurve letztendlich gerechnet werden soll
- Bereitstellung der Prüfdaten durch einen Hersteller im beiderseitgen Entgegenkommen
- Belegung mit Randinformationen - besonders im Hinblick auf Substitution
- Experte für Tiefeninformationsvermittlng und Begutachtung notwendig
- Beispiele, Anwendungen, Erfolgsgeschichten
4. Umsetzungsphase
4.1 Entwicklung der Software zum Tool "Werkstoffsubstitution" (TWS)
- Zusammenfassung von Werkstoffen in Gruppen mit ähnlichen Eigenschaften
- Bereichsangabe der gruppenspezifischen Eigenschaften
- Parametrische Werkstoffauswahl auf Werkstoffgruppenebene
- durchgängiges System mit den Schritten: Basisvergleich, Verfeinerung und Vertiefung
- Prototyp Tool "Werkstoffsubtitution" im Praxistest
4.2 Nutzerspezifische Bereitstellung von Zugangssystemen
- profilspezifische Konfigurationsmöglichkeit der Auswahlkriterien und Darstellung für unterschiedliche Nutzer
- Anpassungsmöglichkeit der Werkstoffdaten gemäß den Erfordernissen in einem Unternehmen
4.3 Generierung des Moduls "FVK"
- Strukturierung gemäß: Verbund = Faser (Verarbeitungstechnologie) + Matrix (Verarbeitungstechnologie)
- Klassifizierung in Komponenten und Typen (Fasertyp, Matrixtyp, Härter, Beschleuniger) um komplexe Auswertefunktion zu garantieren
- Verwendung von Herstellerdaten und Prüfdaten
4.4 Erstellung des Wissensmoduls "FVK-Wissen" (FVK-W)
- Bausteine: Handbuch "FVK-Wissen" und elektronisches Wissenstool "FVK"
- Verknüpfung mit dem Modul "FVK"
4.5 Zusatz-Fachmodule
- Hochleistungs- und Konstruktionskunststoffe
- Hochtemperaturwerkstoffe
5. Generalisierungsphase
- Auswertungen und Verallgemeinerungen für das Tool "TWS" unter Beachtung unternehmensspezifischer Besonderheiten
- Anwendung des Tools TWS an praxisnahen Beispielen für erfolgreich durchgeführte Substitution
6. Wertung der Ergebnisse
Mit den differenzierten Arbeitspaketen in den Arbeitsetappen der Vorbereitungsphase
- Firmenspezifische Analysenphase,
- Konzeptphase,
- Umsetzungsphase und
- Generalisierungsphase
wurden im Projektzeitraum die für den Projektablauf und das geplante Vorhabensergebnis erforderlichen Meilensteine wie
- Substitution im Innovation-/Produktionsentwicklungsprozess und Entwciklung des Tools WIAM® TWS
- Integration von FVK-Daten in WIAM® METALLINFO als Informationssystem WIAM® FVK
- Erstellung des Wissensmoduls "FVK-Wissen"
- Hochleistungs- und Konstruktionskunststoffe, Hochtemperaturwerkstoffe
- KMU-gerechte Zugangssysteme
Das Projekt wurde am 03.12.2009 mit der Tagung "Werkstoffsubstitution - Chancen für Entwicklung und Produktion" erfolgreich abgeschlossen.